Graskarpfen angeln

Graskarpfen fischen leicht gemacht

Wer träumt nicht vom dicken Fisch an der Angel? Wer Jagd auf den Graskarpfen macht, könnte sich diesen Traum erfüllen, denn mit einem Gewicht von bis zu 40 KG sorgt er unter Anglern für stundenlange Kämpfe aber auch für große Freude. Importiert wurde der Graskarpfen aus China in den 60ziger Jahren. Der Import blieb allerdings nicht ohne Folgen, denn zwar überlebt der Graskarpfen in den meisten Seen und großen Flüssen, doch Laichen kann er hier nicht. Somit ist es nicht möglich, neue Graskarpfen heranwachsen zu lassen. In Regionen wo sich Graskarpfen finden, kann man oft auch mit Erfolg Silber- und Marmorkarpfen angeln.
Ziel war es damals übrigens, Wasserpflanzen (wie zum Beispiel Algen) zu bekämpfen. Dies macht sich auch bei der Wahl des richtigen Köders bemerkbar.

Zwar fühlt sich der Graskarpfen im warmen Wasser wohl, doch zieht er sich auch gerne in tiefere Gewässer zurück und hat keine Probleme mit kalten Flüssen. Ist das Wasser allerdings zu kalt, setzt die Nahrungsaufnahme aus. In diesem Moment ist das Angeln so gut wie unmöglich, da der Graskarpfen auf die Köder nicht anspringt. Laichen kann der Graskarpfen übrigens bei einer Wassertemperatur von 27 bis 29 ° Grad. Kaum ein Gewässer in Deutschland erreicht diese Temperaturen langfristig.

Doch wie angelt man am besten einen Graskarpfen? Natürlich benötigt man nicht nur viel Zeit (und Geduld),sondern auch starke Nerven, denn der Graskarpfen kämpft um seine Freiheit bis zur letzten Sekunde!

Der Köder zum Graskarpfen angeln

Wer Graskarpfen angeln will, muss sein Gebiet gut kennen, denn einerseits gibt es den Graskarpfen nicht überall und andererseits reagiert er nicht überall auf die gleichen Köder. Wer also einen Graskarpfen erwischen will, sollte bei Nichterfolg über mehrere Tage verschiedene Köder ausprobieren. Generell empfehlen Experten über eine Woche etwa den Fisch vorzufüttern und damit an das Gebiet zu gewöhnen. Auf diese Art wird das Angeln um einiges einfacher. Andere Angelexperten sind jedoch der Meinung, dass als Köder lediglich etwas Mais vollkommen ausreicht.

Ebenfalls Gedanken machen sollte man sich über die Hakengröße. Am Haar dann zum Beispiel einfach zwischen 4 und 10 gekochten Maiskörnern anreihen und anschließend ins Wasser werfen. Wer übrigens ein paar Minuten vor dem Angeln eine Dose gekochten Mais ins Wasser wirft (natürlich nur den Inhalt, nicht die ganze Dose), lockt den Graskarpfen mit ziemlicher Sicherheit an.

Alternativ zum Mais lässt sich auch gesüßtes Weißbrot verwenden. Doch Vorsicht: Wer einen Graskarpfen erwischt hat, solle kurz vorm Ufer die Rute gut festhalten, denn dann geben die Graskarpfen noch mal alles. Dies bedeutet vor allem, dass man den Baltrunner einschalten sollte. Während die meisten Angler Mais als Köder empfehlen, setzen einige bewusst auf Schwimmsemmel oder Broccoli. Während der Erfolg mit Broccoli allerdings nur wenigen vorbehalten ist, haben mit Schwimmsemmel schon mehrere Angler gute Erfahrungen gemacht.

Eine besondere Schwäche haben Graskarpfen übrigens für alle süßlichen Köder. Wer den Köder also vor dem Wurf in Honig tunkt, erhöht die Chancen teilweise drastisch. Denn kaum ein Graskarpfen kann da noch widerstehen. Besonders gut funktionieren die Köder übrigens in der Morgen- und Abenddämmerung.

Der Drill – absolut nervenraubend

Sobald der Fisch den Köder geschluckt hat, muss man einen Anhieb setzen. Dadurch wird der Angelhaken im Maul des Fisches eingetrieben, wodurch der Fisch nicht mehr ohne weiteres fliehen kann. Zwar kann man kleine Fische ziemlich schnell auf diese Weise an Land holen, doch gerade bei größeren Fischen wie dem Graskarpfen, muss man diese erst ermüden. Dieses ermüden heißt bei professionellen Anglern „Drill“. Besonders bei großen Fischen erfordert dies übrigens nicht nur viel Erfahrung und Kraft, sondern natürlich auch Zeit, denn der Kampf mit einem Graskarpfen kann schnell mehrere Stunden anhalten. Mit viel Glück kann man ihn allerdings schon innerhalb von wenigen Minuten besiegen. Für die letzten Meter verwenden die meisten Angler übrigens einen Kescher, denn oftmals sind schon Stunden vergangen und die Angelleine würde das Gewicht von bis zu 40 KG sowieso nicht lange aushalten. Sofern man beim Drill übrigens schon erkennt, dass es sich um einen zu kleinen oder unerwünschten Fisch handelt, muss man diesen vom Angelhaken befreien und ins Gewässer zurück entlassen.

Wer den Drill geschafft hat, muss den Fisch an Land (je nach Verwendungszweck) übrigens sofort töten oder in ein passendes Gefäß geben. Allerdings sind alle Fische nach dem Einholen mit der Angel durch ein entsprechendes Gerät, bzw. durch einen stumpfen Gegenstand zu betäuben. Wer dies nicht macht, begeht eine Straftat. Nach dem Betäuben ist der Fisch durch einen Stich ins Herz direkt zu töten. Bei Plattfischen ist das Betäuben übrigens verboten, da Sie unempfindlich gegen Schläge sind und somit unnötig gequält werden würden.

Die besten Orte um einen Graskarpfen zu Angeln

Wer auf der Jagd nach Graskarpfen ist, stellt oftmals fest, dass es gar nicht so leicht ist, entsprechende Plätze zu finden. Generell empfehlen Angler eher kleine und ruhige Seen mit einer Tiefe von zwei bis drei Meter. Bei größeren Flüssen (Rhein, Main, Donau, Elbe) empfehlen sich Laichstellen und Schiffshebewerke. Dabei ist allerdings auf einen Mindestabstand von 200 Metern zu achten. Mit einem kleinen Boot auf den Flüssen zu fahren, sollte man übrigens vermeiden, da dies Ärger mit der Wasserschutzpolizei geben könnte. Kleinere Bäche sind übrigens für Angler nicht geeignet, da man zwar kleine Fische findet, aber die großen Graskarpfen einfach keinen Platz haben und dementsprechend nicht überleben würden. Zwar empfehlen die meisten Angler nachts Graskarpfen zu jagen, doch gegensätzlich zu angeln, kann sich durchaus als positiv erweisen.

Graskarpfen bevorzugen simple Montagen

Wer Graskarpfen jagt, sollte an der Angel unbedingt eine Montage befestigen. Dabei handelt es sich um die Befestigung von Bleien. Die einfachste Montage ist die Haarmontage, welche etwa 10 bis 15 Zentimeter lang ist. Da es sich bei der Haarmontage um eine frei bewegliche Montage handelt, ist sie für den Fisch besonders gut geeignet, da er kaum einen Widerstand spürt. Somit sieht man sauber den Biss. Bei grö0eren Entfernungen empfiehlt sich das Anködern übrigens mit einer Brotflocke an einer Montage. Die Montage sollte mit einer durchsichtigen Wasserkugel versehen werden.

Für Flüsse empfiehlt sich übrigens eine noch einfachere Montage, da die Fische sich schnell für oder gegen das Futter entscheiden müssen. Damit der Fisch bei einem Schnurbruch das Bleigewicht wieder loswird, empfiehlt sich die „Safety-Bolt-Montage“. Im Gegensatz zum Angler auf kleinen Seen kann man in Flüssen kleinere Haken benutzen. Jedoch sollten die Haken relativ dickdrahtig sein, damit sie sich bei dem Gewicht der Graskarpfen nicht verbiegen. Denn wenn ein Graskarpfen kurz vor dem Land sich noch einmal richtig wehrt, dann herrscht auf Mensch und Angel ein großer Druck.

Autor
bza